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Beschreibung
Oberstdorf ist ein typischer Arbeitsstiefel, wie er in ähnlicher Form bereits um 1900 gebräuchlich wurde - heute würde man ihn neudeutsch auch als "Worker-Boot" bezeichnen.
Das von uns eingesetzte geölte Rindleder einer deutschen Qualitäts-Gerberei ist robust und schützt in Kombination mit der sogenannten Staublasche vor dem Eindringen von Nässe und Staub. Das Modell ist mit Lammfell gefüttert. Wir verwenden echtes mongolisches Lammfell. Das dichte und zugleich feine und weiche Fell ist temperaturausgleichend und sorgt für eine gleichbleibende, wohlige Wärme. Der verwendete Leisten ist bequem und die runde Schuhspitze bietet angenehme Zehenfreiheit, beides ein "muss" für dieses Modell - schließlich trugen ganze Generationen von Arbeitern solche Schuhe Tag ein Tag aus Ihr ganzes Arbeitsleben. Heute ist Oberstdorf als klassischer Derbystiefel gesellschaftsfähig geworden und fühlt sich zu Freizeit- und Outdoorklamotten beim Wochenendspaziergang genauso wohl wie zu Jeans, Hemd und Sakko ins Büro.
Für unseren Schuhdesigner hat das Modell eine besondere Bedeutung: Schon in den 1930ern hat sein Großvater solche Schuhe in seiner eigenen Schumacher-Werkstatt von Hand gefertigt. Heute entsteht der Stiefel aus besten Materialien in traditionell zwiegenähter Machart in unserer eigenen Manufaktur.
Oberstdorf ist wie ein guter Freund, der Sie niemals im Stich lässt.
Den Namensgeber für diesen Stiefel ist übrigens Markt Oberstdorf im Allgäu, ein Ort der unter anderem als Geburtsstätte des bayerischen Haferlschuhs gilt. Im Heimatmuseum kann man neben alten Arbeitstiefeln auch den größten Lederskischuh der Welt besichtigen - Größe 480.
Gewicht des Paares in Größe UK 8.5 / EU 42.5 ~ 1280 g
Machart: zwiegenäht
Von allen Macharten erzeugt die Zwienähtechnik die mit Abstand haltbarsten Schuhe. Entscheidend ist hierbei – optisch wie technisch - die mechanische Verbindung von Sohle und Schuhoberteil durch zwei sichtbare Nähte. Die erste Naht (Einstechnaht) verbindet Schaft und Rahmen mit der Brandsohle, an der zuvor ein Gemband (Band aus fester Textilfaser) montiert wird. Dann wird der eingestochene Rahmen im rechten Winkel nach außen umgebogen und nimmt auch die zweite Naht (Doppelnaht) auf. Diese befestigt die Zwischensohle am Rahmen und damit am Schuhoberteil. Zum Schluss wird die Laufsohle auf die Zwischensohle geklebt. Durch die genähte Machart ergibt sich die einzigartige Reparaturfähigkeit: Die Schuhe können mit einer neuen Laufsohle versehen werden oder bei Bedarf sogar in seine Hauptteile Schaft und Boden zerlegt und neu aufgebaut werden.
Obermaterial: 100% vollnarbiges Rindleder geölt
Rindleder geölt ist ein ungeschliffenes Glattleder aus dem Narbenspalt, das beim Gerbverfahren stark gefettet wird. Dadurch bekommt es eine lebendige, wolkige Patina, was im Laufe der Tragezeit noch verstärkt wird und die Schuhe noch charaktervoller macht.
Fußbett: Lederbrandsohle, Decksohle aus echtem Lammfell
Der schmale Hohlraum zwischen Brandsohle und Zwischensohle wird mit Filz als Ausballmasse gefüllt. Durch das Körpergewicht und die Körperwärme des Trägers gibt dieser beim Tragen nach und es formt sich ein individuelles Fußbett. Eine Eintragezeit von ca. 2-3 Wochen in langsam zu steigernden Phasen ist erforderlich, bis die optimale Passform und der einzigartige Tragekomfort erreicht ist. Auf der Brandohle ist eine Decksohle aus echtem Lammfell eingelegt, die hernausnehmbar ist und bei Bedarf auch ausgetauscht bzw. ersetzt werden kann.